Gedenkstein für Mehmet Kubaşık
Der Gedenkstein wurde in Gedenken an Mehmet Kubaşık vor seinem damaligen Kiosk eingelassen. Mehmet Kubaşık war das achte Opfer der NSU-Mordserie. Das Erinnern ist ein wichtiger Teil für den Kampf gegen Rechten Terror. Dass die Ermittlungen in der NSU-Mordserie in total falsche Richtungen gingen und nur die Selbstenttarnung zum Erkennen des rechtsterroristischen Hintergrunds der Taten geführt hat, ist immer noch sehr bedrückend. Es gibt immer noch keine 100%-ige Aufklärung aller Morde, weshalb die Angehörigen und Unterstützer_innen bis heute politisch dafür kämpfen müssen. Die Familie Kubaşık, weitere Angehörige und Unterstützer_innen fordern Ermittlungen um Dortmunder Unterstützer_innen des NSU ausfindig zu machen und zur Rechenschaft zu ziehen, denn – davon sind sie überzeugt – das NSU-Trio hat Hilfe von rechtsradikalen Dortmunder_innen erhalten.
Besonders tragisch ist, dass Mehmet Kubaşık unter anderem nach Deutschland kam, weil er seiner Familie ein sichereres Leben ermöglichen wollte. Als alevitischer Kurde hatte er es in der Heimat nicht leicht gehabt. In der Nähe seines Wohnorts hat Ende der 70er Jahre das Pogrom von Maraş gegen die alevitisch-kurdische Bevölkerung seitens türkischer Nationalisten und Anhängern der Grauen Wölfe stattgefunden. Die Lage hat sich bis in die 90er Jahre nicht verbessert. Elif Kubaşık, seine Ehefrau, hat in einem Interview gesagt, dass die gesamte Familie die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen hat, weil sich Deutschland wie ihre Heimat angefühlt hat. Entsprechend belastend war der rechtsterroristische Hintergrund an Mehmet Kubaşıks Mord.
Das Gedenken an die Opfer des Rechtsterrorismus ist ein sehr wesentlicher und solidarischer Teil des Zusammenkommens gegen Rechts. Es bestärkt die Angehörigen und bringt Konsequenzen.
Dieser Erinnerungsort wird vorgestellt
von Özge Erdoğan
Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland e.V.
Gedenkstein für Mehmet Kubaşık
(c) Özge Erdoğan