Ostfriedhof in Leipzig

Der Ostfriedhof der Stadt Leipzig ist ein besonderer Ort für Leipziger_innen – und auch für die Aktiven aus dem Jugendclub IUVENTUS e.V. Hier sind verschiedene Sondergrabanlagen vorhanden. Dazu gehören der sowjetische Ehrenhain sowie Beisetzungsplätze für in Leipzig verstorbene Zwangsarbeiter verschiedener Nationen und das Ehrenmal für die polnischen Opfer des zweiten Weltkrieges.

Die jungen Aktiven des Jugendclubs IUVENTUS e.V. pflegen den sowjetischen Ehrenhain. Dort befinden sich 259 Einzelgräber, in denen Kriegsgefangene, Soldaten und Offiziere der Roten Armee ruhen, die im Kampf gefallen oder im Lazarett verstorben sind, sowie einige Angehörige der Besatzungstruppen, die nach dem Krieg in der Leipziger Region starben. Die jungen Aktiven übernehmen einmal pro Monat das Jäten von Unkraut.

Für den Jugendclub IUVENTUS e.V. spielt die Erinnerungsarbeit schon seit vielen Jahren eine besondere Rolle. Die Mehrheit unserer Mitglieder hat einen russischen Kulturhintergrund. Unsere Verwandten sind in der damaligen Sowjetunion groß geworden. Durch den Zweiten Weltkrieg hatte die UdSSR schwere Verluste zu beklagen. Es ist deshalb keine Übertreibung zu sagen, dass jede Familie der ehemaligen Sowjetunion vom Zweiten Weltkrieg (in Russland als ,,großer Vaterländischer Krieg“ bezeichnet) betroffen war. Unsere Großväter und Großmütter haben die schreckliche Zeit des Zweiten Weltkrieges miterleben müssen. Mit ihren Geschichten sind wir aufgewachsen. Eine so dunkle Zeit, die so viele Leben gekostet hat, darf nicht vergessen werden – auch damit sie sich nicht mehr wiederholen kann. Wir sehen es daher als wichtig an, die Kriegsgeschichten unser Vorfahren zu wahren, zu dokumentieren und für die Nachwelt zugängig zu machen.

Dieser Erinnerungsort wird vorgestellt von

Daria Luchnikova,

Jugendclub IUVENTUS e.V., Leipzig

Blumen für die Gräber des sowjetischen Ehrenhains

(c) IUVENTUS e.V.